Die 3 Grenzwächtergemeinden
Haben Sie schon die Markierungsfahne im Tal entdeckt? An diesem Punkt treffen sich die Grenzen der drei südburgenländischen Gemeinden Kemeten, Litzelsdorf und Wolfau! Der Grenzwächterrundwanderweg führt mit seinen 28 km durch das Strem- und Lafnitztal und zeigt die interessantesten Plätze dieser Gemeinden. Er wurde im Rahmen des Landesjubiläums zu 100 Jahre Burgenland errichtet.
Doch wie kam es zu diesem interkommunalen Gemeinschaftsprojekt unter Beteiligung des Landes? Überlegungen zu internen Wanderwegprojekten gab es bereits in den jeweiligen Gemeinden. Durchs Reden kamen die Leute zusammen – und zu Beginn des Jahres 2021 kam man überein, sich auf einen Wanderweg durch die 3 Gemeinden als gemeinsames Größeres und Verbindendes zu einigen. Im Jahr 2021 stand dazu auch das Landesjubiläum durch das 100 jährige Bestehen des Burgenlandes an und es lag daher nahe, als Beitrag hierzu die interessantesten Plätze dieser Region im Südwesten des Burgenlandes vorzustellen.
Die neu geschaffene Arbeitsgruppe stellte fest, dass es einige historische Grenzbefestigungen, Wachtürme und Erdburgen aufgrund der über Jahrhunderte bestehenden Reichsgrenze an der Lafnitz gibt, und schon war auch der Name gefunden: Die Grenzwächter im Südwesten. Für das Förderprojekt der Kulturabteilung des Landes übernahmen die Naturfreunde Litzelsdorf die Projektträgerschaft. Bei den historischen Stationen folgte die fachliche Einbeziehung des Bundesdenkmalamtes (Mag. Franz Sauer) sowie des Landesmuseums Burgenland (Mag. Gert Polster). Diese beteiligten sich fördermäßig sowie durch Bereitstellung von Ressourcen großzügig am Projekt. Dank für die fachliche Aufarbeitung und textliche Gestaltung gilt Mag. Astrid Tögel, sowie Mag. Barbara Hodits (Abt.7 des Landesmuseums). Von Anfang an wurde Augenmerk auf eine nachhaltige Nutzung gelegt, und so konnte der Südburgenland Tourismus als Partner gewonnen werden. Gemäß dem Projektauftrag wurde auch auf den pädagogischen Mehrwert geachtet. So kam es zur Einbindung der Volksschule Kemeten unter Fr. Dir. Christine Helmig, der Landesfachschule für Keramik und Ofenbau Stoob mit Hr. FOL Ugrinovitz und der HTBL Pinkafeld mit Prof. MMag. Bernd Hochwarter.
Beim Spatenstich in Litzelsdorf konnte sich Landeshauptmann Mag. Hans-Peter Dokozil persönlich vom Fortschreiten des Projektes überzeugen. Im Zuge einer ORF Reportage im Sommer 2021 von Gabi Schiller zeigten die Schulen dann ihr Können: • Seitens der LFS Stoob wurde ein Abguss des aus Wolfau stammenden keltischen Grabsteines im Landesmuseum genommen und eine Replik erstellt. Diese wurde feierlich an die Gemeinde Wolfau übergeben und ist nun im Gemeindeamt zu besichtigen. • die Schüler der Volksschule Kemeten studierten ein Gedicht zum Grenzwächterweg ein. • Die HTBL Pinkafeld erstellte eine Homepage zum Projekt (www.grenzwaechter.at) und programmierte die zugehörige App, welche in Litzelsdorf präsentiert wurde. Mit dieser App erhält man nach dem Bewandern aller Stationen (Scannen des QR-Codes) ein Freigetränk bei einem der Gastwirte (die ersten 100 Getränke/Gemeinde).
Es war den Projektverantwortlichen wichtig, auch die örtlichen Vereine in die Projektgestaltung miteinzubinden. So konnten z.B. in Litzelsdorf die r.k. Kirche, die Jagdgesellschaft, der Kultur- und Verschönerungsverein und in Wolfau die röm.-kath. Kirche für eine Kooperation gewonnen werden. Letztere ermöglichte unter Pfarrer Dr. Matthias Platzer mit vielen freiwilligen Helfern die Sanierung und Wiederherstellung einer alten Kapelle in Wolfau. Im Zuge des Projektverlaufes zeigte sich, dass die Finanzierung über die öffentlichen Fördermittel bei weitem nicht ausreichte. Besonderer Dank gilt daher den Sponsoren aus den Gemeinden (siehe Logoleiste unten). Dank gilt auch der Landesstraßenverwaltung BBS, den Vertretern des ÖWG sowie den Mitarbeitern der Gemeinden für die Unterstützung des Projektes. Bgm. Dipl.-HTL-Ing. Peter Fassl, Amtmann Krutzler Walter und Patrick Ivants aus Litzelsdorf, Franz Schiller aus Kemeten und Paul Madl aus Wolfau werden hier stellvertretend für alle genannt. Hervorzuheben sind auch die beiden Grafikerinnen: Johanna Hodosi-Putz aus Wolfau und Denise Moser aus Litzelsdorf.
Die Arbeitsgruppe bestand aus: • DI(FH) Wolfgang Koller, Bürgermeister Kemeten • Walter Pfeiffer, Bürgermeister Wolfau • DI(FH) Thomas Hochwarter, Obmann Naturfreunde Litzelsdorf • MMag. Bernd Hochwarter, HTBL Pinkafeld • Ronald Schuh, Gemeinderat in Wolfau • Oliver Gollatz, Gemeinderat in Kemeten Es war es eine spannende interkommunale Zusammenarbeit, welche auf vielen Ebenen Synergien hervorbrachte. Wir sehen es als wichtigen Beitrag in der Region zur Bewahrung des kulturellen Erbes der beteiligten Gemeinden und des Burgenlandes, sowie als Beitrag zur Identitätsstiftung, Volksbildung und Gesundheit. Bei der Eröffnung absolvierte der Wolfauer Extrembergsteiger (1. Burgenländer am Mount Everest) Hans Goger mit einer Gruppe sportbegeisterter Wanderer den gesamten Grenzwächterweg an einem Tag. Und so freuen wir uns als Arbeitsgruppe, den ca. 4.100 Einwohnern der 3 Gemeinden sowie interessierten Gästen einen inhaltlich spannenden und sportlich nutzbaren Rundwanderweg zur Verfügung stellen zu können.
