Das schöne Litzelsdorf im Stremtal als Weingegend? Für viele bisher nur als Geheimtipp bekannt. Doch seit der Kultur- und Verschönerungsverein in den 1990er Jahren begann, die Weintrauben des Dorfes als Wein – den sogenannten Hechtnklescha – auszubauen, ist dieser nicht mehr aus unserer Ortschaft wegzudenken.Doch das ist nur ein Teil der vielen Aufgaben, welche der Verschönerungsverein Litzelsdorf bestehend seit 1965 bewältigt. Beheimatet ist der KVL (Kultur- und Verschönerungsverein Litzelsdorf) im Kulturstadl. Das Gebäude (ehem. Kaufhaus Hochwarter) wurde von der Gemeinde angekauft und wird der Jugend, den Pensionisten und dem KVL zur Verfügung gestellt - ein „Generationenhaus“!Die Aufgaben- bzw. Arbeitsbereiche des KVL sind sehr vielfältig:
Der KVL ist Mieter des Kulturstadls und verantwortlich für Ausbau und Instandhaltung des Kellers, Weinkellers und verschiedener Lagerräume, sowie des überdachten Außenbereichs. Die gesamte Anlage kann auch für Veranstaltungen gemietet werden. Das Ambiente des Kulturstadls mit seiner überdachten Laube bietet ein herrliches sommerliches Lebensgefühl. So wird auch der jährliche im Sommer stattfindende Yogakurs der Naturfreunde sehr zum Wohlgefallen der Teilnehmer in der Laube durchgeführt.
Der Blumenschmuck im Ort wird jährlich von den Mitgliedern des Vereins gepflegt bzw. Obstbäume geschnitten.
Bankerln zum Rasten werden im ganzen Ortsgebiet instand gehalten bzw. erneuert. Auch Bankerlwanderungen fanden schon statt.
Der „Hechtnklescha“: Um die Jahrhundertwende gab es in Litzelsdorf noch ca. 25 Weinbauern. Ein großer Aufgabenbereich ist daher seit 1994 die Pflege der alten Weinriede, samt Lese und Weinerzeugung, die ein Winzer in Deutsch Schützen übernimmt. Die Trauben für den Litzelsdorfer Hechtnklescha werden zur Lesezeit von den Mitgliedern des Vereins im Ort händisch gelesen. Manche Weingartenbesitzer lesen selbst und liefern dem Verein dann die Trauben. Als Dankeschön bekommen alle „Traubenspender“ je nach gelieferter Menge fertigen Wein. Da Litzelsdorf nicht zu den Uhudlergemeinden gehört, darf der Wein nicht als Uhudler bezeichnet werden, deshalb wurde die alte Litzelsdorfer Bezeichnung „Hechtnklescha“ für diesen Wein gewählt. Neben Wein und Frizzante werden auch Marmelade, Likör oder Tresterbrand produziert und angeboten. Die Etiketten für den ersten „Hechtnklescha“ entwarf Gurdet Heinz. Im Jahr 2013 wurden sie nach einem Entwurf des Künstlers Josef Hochwarter erneuert, er war auch Obmann und Kassier des Vereines. Auch das Vereinslogo stammt von ihm. Etikettiert wird jährlich von Hand durch die Mitglieder! Zum 20jährigen Jubiläum des Hechtnkleschas wurde auch der erste Hechtnklescha-Frizzante erzeugt.
Die wichtigste Veranstaltung im Vereinsjahr ist der traditionelle Sommerkirtag im August, an dem verschiedene Vereine mitarbeiten. Durch das Mitwirken des Musikvereins Jugendkapelle Litzelsdorf wird er zu einem richtigen Dorffest. Der Leonhardikirtag im November ist mit der Weintaufe ein schöner Jahresabschluss. Der Reinerlös der Produkte und Veranstaltungen kommt ausschließlich dem Kultur- und Verschönerungsverein Litzelsdorf, verschiedenen Projekten und somit der Bevölkerung von Litzelsdorf zugute
Der Litzesldorfer Fasching ist ein besonderes Element im Jahreskreis und hat ein Alleinstellungsmerkmal in der Region. Vor dem Kulturstadl wird dabei die Faschingsfahne der GPL-Gschekerten (mehrfarbigen) Partei Litzelsdorf am Donnerstag vor Faschingsdienstag, dem sogenannten Pfoastapfingsta gehisst und ein Burschbaumumzug durchgeführt. Am Faschingswochenende findet dann über die Jugend Litzelsdorf das Tanzmeistersetzen statt. Am Rosenmontag folgt der Narrenumzug mit vorherigem Fleischfechten und das Eierspeisessen
Ein Storchennest für Litzelsdorf! Da in Litzelsdorf immer wieder Störche gesichtet werden, wurde in einer Vereinssitzung beschlossen, ein Storchennest beim Kulturstadl aufzustellen. Nach Rücksprache mit dem Storchenverein Rust über Aufstellungsort, Höhe und Nestbeschaffenheit, wurde ein Nest vom Storchenverein angekauft und am 23. März 2018 im Bereich des Kulturstadls aufgestellt. Die Litzelsdorfer mussten bis April 2020 warten, ehe das Nest von einem Storchenpaar bezogen wurde. Die Freude über die neuen Ortsbewohner, getauft auf den Namen Leonhard und Magdalena, war groß. Bald konnte man zwei Jungstörche sehen. Leider war das Glück nur von kurzer Dauer, da der Storchenvater einem Verkehrsunfall zum Opfer fiel. Da die Storchenmutter nicht alleine die Jungen aufziehen bzw. genug Futter suchen kann, wurde nach Rücksprache mit der Storchenstation eine vorbildliche Rettungskette organisiert und die Jungstörche nach Rust gebracht. Nach erfolgreicher Pflege konnten sie im Herbst Richtung Süden entlassen werden. Da Storchenweibchen nesttreu sind, hofft der Verein in den Folgejahren auch auf neue Bewohner.