Das Aufschütten gewaltiger Erdhügel über der Bestattung eines Verstorbenen ist ein weltweit bekanntes Phänomen. Die aufwendig errichteten Hügel erinnern an ägyptische Pyramiden; sie dienten wie diese sowohl dem Schutz der darunterliegenden Toten, als auch der Sichtbarmachung ihrer einstigen sozialen Stellung. Das Südburgenland ist bekannt für seine zahlreichen Hügelgräber, die in den ausgedehnten Waldgebieten besonderen Schutz vor Bautätigkeit und Einebnung durch landwirtschaftliche Arbeiten genießen. Der Zeitpunkt ihrer Errichtung ist in der Regel ohne archäologischer Grabung nicht zu bestimmen, zumal die immer noch geäußerte Ansicht, große Hügel sind der Hallstattkultur und kleine Hügel der Römischen Kaiserzeit zuzuordnen, keinesfalls den Tatsachen entspricht. Bislang sind im südburgenländischen Raum Tumuli aus der mittleren Bronzezeit (1.600 – 1.200 v. Chr.), der älteren Eisenzeit (800 – 450 v. Chr.) und der älteren Römischen Kaiserzeit (1. – 3. Jahrhundert n. Chr.) bekannt.
Eines der größten Hügelgräberfelder Europas befindet sich im Schandorfer Wald, ca. 17km östlich von Litzelsdorf und umfasst 204 Exemplare unterschiedlicher Größe, die zwischen dem 8. und 6. Jahrhundert v. Chr. errichtet wurden. Der mächtigste Tumulus unter ihnen weist eine beachtliche Höhe von 7,4 m und einen Durchmesser von 62 m auf. Im Nordwesten dieser Nekropole liegt ein weiteres, wiederum aus zahlreichen Hügeln bestehendes Gräberfeld, das allerdings der frühen Römischen Kaiserzeit angehört. Bereits 1930 hatte das Burgenländische Landesmuseum mit den archäologischen Untersuchungen an der Fundstelle in Schandorf begonnen, welche erst 2021 im Rahmen eines EU-Projektes wieder aufgenommen wurden in diesem Bereich schließen lässt.
Mit einem zusammenhängenden Gräberfeld dieses Ausmaßes kann Litzelsdorf zwar nicht aufwarten, aber 36 Grabhügel – verteilt auf acht Fundstellen – sprechen immer noch eine deutliche Sprache. Heute liegen die meisten Hügel in dichten Wäldern. Der uns so vertraute Zustand entspricht nicht den Gegebenheiten zur Zeit der Errichtung der Grabmäler. Damals waren weite Gebiete abgeholzt, da vom Beginn der Eisenzeit bis in das ausgehende Frühmittelalter das hier anstehende Raseneisenerz abgebaut und mit riesigen Mengen an Holzkohle verhüttet wurde. Die hervorragende Qualität des erzeugten Eisens führte ab 800 v. Chr. zu einem blühenden Handel unter der Kontrolle der eisenzeitlichen Eliten („Eisenbarone“), deren Grabhügel bis heute auf ihren einstigen Reichtum verweisen. Die 13 im Körbelwald liegenden Tumuli stammen indes nicht aus der älteren Eisenzeit, sondern sind aufgrund des hier entdeckten Grabsteins der Julia Vera der frühen Römischen Kaiserzeit zuzuordnen. Gemeinsam mit zwei anderen Gruppen und einem weiteren, einzeln stehenden Exemplar im Körbelwald sowie zwei Gräbergruppen im Bothwald wurden diese stummen Zeugen der Vergangenheit 1980 im Rahmen einer Bestandsaufnahme des Landesmuseums Burgenland von Wolfgang Meyer vermessen und kartiert. Wegen fehlender archäologischer Untersuchungen ist die Zeitstellung vieler dieser Grabmonumente allerdings bis heute ungewiss. Entlang des Grenzwächter Rundwanderweges findet man weitere Hügelgräber in den Wolfauer Lafnitzauen und in den Wäldern rund um Kemeten
An dieser Stelle dürfen wir uns bei unserem Kooperationspartner Jagdgesellschaft Litzelsdorf unter der Leitung von Werner Hirschbeck bedanken und diese kurz vorstellen. Auf rund 1.100 ha betreiben die ca. 20 Mitglieder (davon 7 Pächter) eine vorbildlich geführte Hegepflege, Ziel ist die Erhaltung eines den landschaftlichen und landeskulturellen Verhältnissen angepassten artenreichen und gesunden Wildbestandes. Heimische bejagbare Tiere sind vorrangig Schalenwild (wie Reh, Hirsch und Wildschwein etc.) aber auch Fuchs und Dachs. Um ein respektvolles gemeinsames Zusammenleben zu schaffen, ergehen seitens der Jagdgesellschaft folgende Appelle: Bitte die Hauptwege nicht zu verlassen. Zum Schutz des Wildes bei Dämmerung den Wald umgehend verlassen und Hunde bitte immer an der Leine führen. Reviereinrichtungen wie Futterstellen nicht betreten und wohin mit dem Müll sollte eigentlich jedermann wissen