Im 15. Jahrhundert gelang es Andreas Baumkircher, dem „steirischen Ritter“, zusammenhängende Gebiete im heutigen Südburgenland zu erwerben, die von der steirischen Grenze bis Kőszeg und von Stadtschlaining bis zum Eisenberg reichten. 1524 erhielt Franz Batthyány Teile der ausgedehnten Domäne und in weiterer Folge den gesamten Grundbesitz in Rechnitz, Schlaining und Güssing. Durch ihre führende Rolle bei der Abwehr der Osmanen gelangte das Geschlecht zu Rang und Ansehen, ein Umstand, der die Ausgaben für eine standesgemäße Hofhaltung wie auch für den Unterhalt einer Privatarmee explodieren ließ. Nach dem Tod von Adam I. Batthyány 1659 wurde die Grundherrschaft geteilt. Die finanziellen Belastungen für den aufwendigen Lebensstil der verzweigten Adelsfamilie hatte zum größten Teil die lokale bäuerliche Bevölkerung zu tragen. Generell verfügte der Grundherr über die gesamte landwirtschaftlich genutzte Fläche in seinem Herrschaftsbereich. Als seine Untertanen mussten die Bauern für das ihnen verliehene Recht, Teile des Landes zu bewirtschaften, hohe Abgaben leisten, die sich nach der Größe ihres Hofes bemaßen. Hinzu kamen unentgeltliche Arbeitsleistungen für den Grundherrn, die als „Robot“ bezeichnet wurden.
Anfang des 18. Jahrhunderts fiel es den Bauern immer schwerer, die vorgeschriebenen Abgaben zu entrichten. Als Reaktion darauf reorganisierten die Grundherren ihre landwirtschaftliche Produktionsweise durch die Errichtung von zentralen Meierhöfen. Im Herrschaftsgebiet Schlaining wurden dafür jedoch keine Lohnarbeiter eingesetzt – im Gegenteil, die Robotleistungen der Bauern wurde sogar erhöht. So schloss Sigmund II. Batthyány am 1. Jänner 1746 mit Kemeten einen Kontrakt ab, wonach die ansässigen Bauern neben Geldabgaben auch die Weingärten im 30 Kilometer entfernten Weingebirge von Rechnitz bearbeiten und den gepressten Most schließlich nach Schlaining bringen mussten. Ebenso war im Winter Brennholz zu schlagen und im Schloss sowie in der Ziegelei der Stadt abzuliefern. Zugleich verpflichtete der Vertrag die Dorfbewohner zur Bewirtschaftung des Kemetner Meierhofes.
Diese hohen Belastungen führten schließlich 1762 zur Verweigerung der Robot im Herrschaftsgebiet Schlaining. 1765 entwickelte sich daraus sogar ein handfester Aufstand, der bald ganz Westungarn erfasste. Die Bauern forderten die Abschaffung des Getreidezehent und die Beschränkung der Zug-Robot (mit Zugtieren) auf zwölf Tage pro Ansässigkeit und Jahr. Die Eskalation veranlasste Maria Theresia zur Entsendung eines Vertreters, der die Lage der Bauern schlichtweg als katastrophal bezeichnete. Da die Grundherren zum Einlenken jedoch nicht bereit waren, blieben die Lebensbedingungen der ländlichen Bevölkerung prekär. Oft erwies sich die jährliche Entrichtung der Abgaben an die Herrschaft als unmöglich, sodass die Batthyánys 1776/1777 mit einer Klage gegen die verschuldeten Dörfer reagierten.
Der Kontrakt aus dem Jahr 1746 bestätigt den Kemetner Meierhof als Beispiel für die Etablierung und den Ausbau der Eigenwirtschaften der Batthyánys zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Als Graf Ludwig Batthyány 1849 wegen seiner Beteiligung an der Ungarischen Revolution hingerichtet wurde, zog die Krone den Besitz in Kemeten ein und verkaufte ihn an den Wiener Fuhrwerksunternehmer Franz Schmidt, der ihn letztlich seiner Tochter vererbte. 1908 wurde der Meierhof vom jüdischen Industriellen Samuel Schlenger aus Oberwart erworben. Die bereits in der Zwischenkriegszeit vorgenommene Parzellierung des Hofgeländes in mehrere Grundstücke und deren Verkauf an ortsansässige Bauern brachten schließlich das Ende der Hofbewirtschaftung mit sich. So stand 1938 nur noch ein Stall, der auf einem Luftbild des Jahres 1945 nachweisbar ist. Heute zeugen lediglich ein einfacher Brunnen einige hundert Meter nordwestlich des Gutes und einige Mauerreste von der Existenz des einstigen Meierhofes von Kemeten und seiner langen Geschichte.