Im Gebiet des heutigen Burgenlandes sind weit über 1600 Grabhügel bekannt. Etwa die Hälfte davon stammt aus urgeschichtlicher Zeit (Kupferzeit, Bronzezeit und ältere Eisenzeit), der Rest datiert in die römische Kaiserzeit. Von den etwa 900 römerzeitlichen Grabhügel ist der Großteil in den südburgenländischen Bezirken Oberwart, Jennersdorf und Güssing verortet.
Die als norisch-pannonische Hügelgräber bezeichneten Grabmonumente wurden von der einheimischen, noch keltisch-stämmigen Bevölkerung zwischen dem 1. und 3. Jahrhundert n. Chr. in den ländlichen Gebieten der Provinzen Noricum und Pannonien - abseits der militärischen und zivilen Siedlungen - angelegt. Ihre Anzahl, topografische Lage sowie ihre innere Ausgestaltung variieren beträchtlich. Angelegt wurden die Tumuli sowohl am Talboden als auch auf Hängen und Höhenrücken. Gemäß dem damals üblichen Bestattungsbrauch wurden die Toten auf einem Scheiterhaufen in ihrer Tracht samt den Beigaben verbrannt und dann in unterschiedlicher Weise beigesetzt. Man findet einfache Brandgrubengräber ohne Behälter für den Leichenbrand der Verstorbenen ebenso wie Bestattungen in Urnen und Steinkisten. Auch Steinumstellungen bis hin zu aufwendig gestalteten Grabkammern und Grabhäusern aus Stein konnten als Einbauten archäologisch nachgewiesen werden.
Vereinzelt stehende Hügel, wie sie im Gemeindegebiet von Kemeten vorkommen, sind in der römischen Kaiserzeit selten. Möglicherweise handelt es sich hierbei um die letzten Spuren einer eingeebneten norisch-pannonischen Hügelgräbergruppe oder tatsächlich um Einzelhügel einer urgeschichtlichen Epoche. Am Hartelsbach liegen zwei einzelne bislang undatierte Hügel mit 10 bis 13 m Durchmesser und 0,75 m Höhe sowie zwei kleinere, vermutlich kaiserzeitliche Exemplare. Es ist durchaus möglich, dass sich an dieser Fundstelle einst mehrere Hügel befunden haben, die im Lauf der Jahrhunderte einplaniert wurden. Ein Grabhügel ist auch auf der Flur Steinbach bekannt. Im Zuge einer Prospektion durch das Bundesdenkmalamt wurde 2001 ein kleiner Hügel nördlich des Burstallberges neu entdeckt.
Das Auffinden dieser Bodendenkmale im bewaldeten Gebiet gestaltete sich in der Vergangenheit recht schwierig. Kurz nach der Konstitution des Burgenlandes begann Alphons Barb, der erste Direktor des neu gegründeten Landesmuseums, mit einer Erhebung archäologischer Fundstellen mittels Auswertung heimatkundlicher Fragebögen. Die Evaluierung führte im Hinblick auf Lage und Erhaltungszustand zwar zu nützlichen Angaben, es wurden jedoch nur jene Tumuli erfasst, die von der Bevölkerung auch als solche erkannt worden waren. Die genaue Lage konnte aber in den wenigsten Fällen angegeben werden, oft war lediglich eine Parzellennummer oder der Name des Grundbesitzers bekannt. Noch heute ist die Identifizierung von Hügelgräbern im bewaldeten Gebiet aufgrund des dichten Bewuchses nicht einfach.
Abhilfe bietet die Lidar-Technologie (Light detection and ranging): Dabei tastet ein Fächer von Laserstrahlen, ausgesendet von einem Flugzeug die Erdoberfläche ab und scannt ihr Bodenrelief. Diese Methode der optischen Abstandsmessung wird zur Erstellung hochauflösender topographischer Landkarten verwendet, auf denen selbst mit freien Auge kaum erkennbare, flache Grabhügel sichtbar werden.